Finanzieller Spielraum der Deutschen schwindet

Lage der Privathaushalte wird eher schlechter, positive Signale vom Arbeitsmarkt halten Stimmung (noch) hoch

Nach Untersuchung der GfK vom April 2007 hat sich der finanzielle Spielraum deutscher Privathaushalte weiter eingeschränkt. Immerhin 24 % gaben bei einer Befragung an, dass sie über keinerlei finanziellen Spielraum verfügen, im Osten lag dieser Anteil sogar bei 34 %. Dabei sind das Verbrauchervertrauen und die Stimmung noch relativ gut. Zurückzuführen ist das vermutlich auf die guten Arbeitsmarktdaten, so erklomm der Konsumklimaindex der GfK im Mai 2007 mit 5,5 eine neue Höchstmarke, bei einer weiter sinkenden Arbeitslosenzahl auf nunmehr 3,8 Mio Arbeitslose im Mai 2007.
Die steigende Konsumneigung der Deutschen scheint dabei derzeit kein Halten zu finden, Fachleute gehen aber davon aus, dass die gefühlte Arbeitslosigkeit in der öffentlichen Wahrnehmung nun deutlich unter der tatsächlichen liegt, während in den Vorangegangenen Jahren es eher umgekehrt war. Solange die Kauflaune anhält ist auch eher mit weiteren positiven Meldungen vom Arbeitsmarkt zu rechnen, wenngleich zu viel Euphorie nicht angebracht ist. Saisonbereinigt ist die Arbeitslosigkeit gegenüber den Vormonaten aber nicht weiter zurückgegangen (wie in den letzten Monaten vorher), sondern sogar gestiegen, wenn auch nur geringfügig (+3.000). Gegenüber dem Vorjahr bleibt es aber auch saisonbereinigt bei der positiven Entwicklung. Um so mehr verwundert die eher triste Entwicklung bei der finanziellen Ausstattung der privaten Haushalte. Ob hier die Arbeitsmarktreformen der letzten Jahre eine Rolle spielen muss noch statistisch untersucht werden. Einstweilen ist die Stimmung besser als die Lage.