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Lebensversicherungen von Immobilien- und Kreditkrise betroffen?
Versicherer sehen keinen Grund zur Besorgnis, aber Experten sind vorsichtig
Geschichte wiederholt sich nie, heißt es. Aber kann man auszuschließen, dass ausgerechnet die konservativen deutschen Versicherer jetzt von Investitionen in vermeintlich sichere ABS Produkte der Banken betroffen sind, wie sie einst just zur Aktienkrise 2001 hohe Investitionen in Dax und Neue Markt Titel zu bewältigen hatten? Die Frage, ob Inhaber von deutschen Lebensversicherungen von der Immobilien- und Kreditkrise in den USA betroffen sind, wird von den jeweiligen Experten sehr unterschiedlich beurteilt. So finden sich Meldungen wonach die Versicherungswirtschaft in durchaus nennenswertem Umfang in die betroffene Assetklasse investiert haben soll (z.B. Süddeutsche Zeitung vom 4.9.2007). Ein Blick in die veröffentlichten Zahlen hilft nicht wirklich weiter, da die Angaben lediglich auf den Bilanzwerten beruhen, im Fall der gestrauchelten Landesbank SachsenLB lagen aber die Probleme nicht in den Risiken die sich aus der Bilanz ergaben, sondern dort, wo mit Hilfe von Zweckgesellschaften (Conduits) diese Probleme außerhalb der Bankbilanz entstanden. Nach Angaben der BaFin hatten Lebensversicherer im ersten Quartal 2007 lediglich 441 Mio. Euro in ABS investiert. Da aber derartige Forderungen auch außerhalb der Bilanz auftauchen können, ist zum jetzigen Zeitpunkt eine genaue Quantifizierung der von der deutschen
Assekuranz eingegangen Risiken nicht abschließend möglich. Beruhigend ist aber, dass einhellig in der Versicherungsbranche der Gebrauch von Zweckgesellschaften außerhalb der Bilanz abgelehnt wird und Versicherungen rechtlich auch besonderen Einschränkungen bei der Verwendung des Sicherungsvermögens der Versichertengemeinschaft unterliegen. Eine besondere Gefahr für die
Überschussbeteiligungen durch die aktuelle Krise an den Finanzmärkten ist wohl eher nicht gegeben.
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