Erste Anzeichen der wirtschaftlichen Erholung?

Nicht nur negative Meldungen aus der Wirtschaft, Bodenbildung könnte erreicht sein

Nicht nur die Börsen, auch die zahlreichen Wirtschaftsfachleute und Auguren versuchen aktuelle Meldungen aus den Unternehmen und Banken zu deuten. Angesichts der Fülle an negativen Daten aus Japan aber auch aus dem Euro Raum scheinen sich auf den ersten Blick die allgegenwärtigen Negativ-Szenarien zu bestätigen. Dennoch gibt es auch Lichtblicke, die nicht unerwähnt bleiben sollen. Ein erstes Anzeichen sind die volleren Schiffe im Hamburger Hafen, bei denen wieder erheblich mehr Container an Bord sind, aber auch dass wider mehr Schiffe unterwegs sind und Frachtgut transportieren. So verzeichnen Experten eine deutliche Erholung der Charterraten für Massengutfrachter und Schüttgutfrachter. Die Rohstoffpreise für Industriemetalle scheinen einen Boden gefunden zu haben und eher wieder nach oben zu tendieren. Das massive Konjunkturpaket der Chinesen scheint nicht ohne Wirkung zu bleiben. Entsprechend reagieren zunächst Aktien von Rohstoffverarbeitenden oder Rohstoffe fördernden Unternehmen und ziehen wieder merklich an. Auch die Verbraucher im Euro Raum konnten in den zurückliegenden Monaten von den gesunkenen Energie- und Nahrungsmittelpreisen profitieren. Schon bald könnten Industrieaufträge und damit eine wesentliche Verbesserung der wirtschaftlichen Lage folgen. Allerdings gibt es auch weitere negative Meldungen, nicht zuletzt der wegen der zahlreichen Konjunkturprogramme stark gestiegene Refinanzierungsbedarf der Industrienationen drückt auf die Stimmung. Für Versicherer könnte ein Problem einzelner Staaten erhebliche Probleme bedeuten, da diese Staatsanleihen in enormen Umfang in ihren Büchern haben. Auch die Diskussion um die Hypo Real Estate ist sicher für die Versicherer eher unangenehm. Sie sind diejenigen, die Pfandbriefe gerne und jederzeit gekauft haben. Zwar steht die Bundesrepublik de facto für deren Werte ein, aber wenn der Pfandbriefmarkt bei einer Insolvenz der Hypo Real Estate zusammenbricht, dürfte es mit dem extrem guten Rating der Versicherer vorbei sein. Bislang bestreiten alle Seiten Probleme in der Versicherungswirtschaft. Weder Bafin noch GdV sehen aktuell erhebliche Probleme bei einzelnen Versicherern.