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Überschussbeteiligungen bei Lebensversicherungen erneut unter Druck?
Niedrige Kapitalmarktzinsen werden sich auswirken
Die Verzinsung von Lebensversicherungen ist seit Jahren ein leidiges Thema. So müssen sich die Versicherungsnehmer jedes Jahr gefallen lassen, dass die prognostizierten Ablaufleistungen gegenüber den Modellrechnungen von einst immer weiter sinken. Nicht wenige Versicherungsnehmer wittern dahinter eine windige Masche, wenn man es vornehm ausdrücken will. Aber jenseits aller grundsätzlichen Sinnfragen von Lebensversicherungen plagt die Assekuranz ein ganz praktisches Problem: die Niedrigzinsen am Kapitalmarkt. Nun gab es auch in der Vergangenheit nicht immer nur Hochzinsphasen und die deutschen Versicherer haben seit jeher ein gutes Assetmanagement. Die jetzige Phase hat jedoch eine gewisse Besonderheit. Zum einen haben einzelne Versicherer zum Teil erhebliche Verluste in der jüngsten Vergangenheit mit der Technologieblase am Aktienmarkt erlitten und haben ihre Aktienquoten daraufhin enorm nach unten gefahren. Nach Aussagen des Gesamtverbands der Versicherungswirtschaft (GDV) halten die Versicherer immer noch erhebliche Bestände höherverzinslicher Papiere. Nach den Ende 2009 von der BaFin untersuchten Versicherern besteht dort angeblich kein unmittelbares Risiko, die Branche kann auch Niedrigzinsphasen gut überstehen. Dennoch müssen die Versicherer die jetzt anzulegenden Gelder zu Kapitalmarktzinsen anlegen, die unter den gegenwärtigen Leistungsversprechen, also den Garantiezinsen liegen. Deshalb wird bereits heftig spekuliert, ob die Garantiezinsen erneut sinken werden. Derzeit liegen die Garantiezinsen von Kapitallebensversicherungen und privaten Rentenversicherungen bei 2,25 Prozent auf die Sparbeiträge. Die Garantiezinsen machen allerdings nur einen Teil der gesamten Verzinsung von Lebensversicherungen aus, da neben dem Garantiezins auch die laufende Überschussbeteiligung, der Schlussüberschuss sowie eventuelle Bewertungsreserven bei Auszahlung des Versicherungsvertrages hinzukommen.
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