Dispozinsen sinken nicht

Ausgleich des Girokontos kann enorm Geld sparen

Die FMH-Finanzberatung hat die Dispozinsen permanent unter der Lupe und vergleicht die einzelnen Kreditinstitute. Die Unterschiede sind zum Teil recht dramatisch. Selbst bei günstigen Banken liegt der Dispozinsen p. a. allerdings deutlich über 10 Prozent. Institute wie die Commerzbank lassen sich nicht nur vom Steuerzahler retten, sie langen ordentlich bei den Dispozinsen hin, 18,74 Prozent Zinsen verlangt die Commerzbank laut Erhebung der FMH-Finanzberatung für die Überziehung des Girokontos. Die in dem Beitrag der Onlineredaktion der FAZ zusammengefassten Ergebnisse spiegeln die Dreistigkeit mancher Banken wieder. Auch Sparkassen sind unter den besonders teuren Banken zu finden, die Frankfurter Sparkasse schießt in der Gegenüberstellung den Vogel ab, sie verlangt 18,75 Prozent p.a. von Ihren Kunden und damit sogar noch mehr als die auf den Staat angewiesene Commerzbank. Aber auch andere Sparkassen, wie die Berliner und Leipziger Sparkasse sind unter den Banken zu finden, die besonders kräftig hinlangen. Banken und Sparkassen verteidigen die hohen Zinsen, doch Verbraucherschützer sind vor allem vor dem Hintergrund der historisch niedrigen Refinanzierungskosten der Kreditinstitute regelrecht sauer. Für Verbraucher lohnt sich daher der Ausgleich solcher teuren Kredite enorm. Nimmt man einmal an, dass ein Haushalt mit etwa 10.000 Euro das Girokonto überzogen hat, dann fallen dafür bei einem Zinssatz von 18 Prozent 1.800 Euro jährliche Zinsen an. Wer über Vermögen verfügt, sollte daher dieses gezielt zum Ausgleich des Girokontos nutzen. Das geht sogar dann, wenn das Vermögen z. B. in einer Lebensversicherung gebunden ist. Dazu muss man die Police nicht kündigen, sondern kann diese beleihen. Die Zinsen dafür sind bedeutend niedriger und die Beleihung ist heute nicht schwieriger als die Überziehung des Girokontos. Wer beispielsweise eine Police mit einem Rückkaufswert von 20.000 Euro hat und nun die Police mit 10.000 Euro beleiht, um das Girokonto auszugleichen, der zahlt dafür bei einem Policendarlehen (bei 36 Monaten Laufzeit) einen effektiven Jahreszins von 5,27 Prozent (nominal ab 3,95 Prozent) monatlich ca. 34 Euro Zinsen, das sind im Jahr 408 Euro. Das entspricht einer Ersparnis von jährlich 1.392 Euro oder 77,33 Prozent gegenüber dem Dispozins. Das Policendarlehen lässt sich genauso zurückführen wie der Dispokredit, jederzeit und ohne Vorfälligkeitsentschädigung.

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