News
Gehen die Ratingagenturen jetzt auf Versicherer los?
Bonitätsaussagen haben auch Auswirkungen auf bestehende Lebensversicherungen
Von Ratingagenturen hört und liest man in letzter Zeit oft. In der Regel geht es um die aktuellen Themen Griechenland und Staatsfinanzen diverser Länder. Wie das Handelsblatt in seiner Online-Ausgabe nun berichtete, nimmt eine der großen Ratingagenturen nun die deutschen Lebensversicherungsgesellschaften aufs Korn. So sieht Standard & Poor’s (S&P) nun nach dem Bericht eher schlechtere Bonitätsnoten in der Zukunft. Traditionell haben deutsche Versicherer sehr gute Bonitätsnoten, da sie in den vergangenen Jahrzehnten ein sehr gutes Assetmanagement bewiesen haben. Doch inzwischen geraten die Versicherer von verschiedenen Seiten unter Druck. Zum einen sind die Kapitalmarktzinsen auf einem Dauertief und Staatsanleihen, bislang eine Domäne der Versicherer, sind aus heutiger Sicht wesentlich risikoreicher als gedacht. Zum anderen sitzen die Versicherer auf hohen (gemessen am aktuellen Zinsniveau) Garantieversprechen. Die Garantiezinsen liegen besonders bei Altverträgen deutlich über dem, was die Versicherer an Kapitalmarktergebnissen erwirtschaften können. Zwar bestehn auch nicht unerhebliche Buchreserven, aber angesichts der aktuellen Krise könnten diese dahinschmelzen. Bonitätsnoten haben verschiedene Auswirkungen auf die Versicherer. Zum einen verschlechtern sie die Refinanzierungsmöglichkeiten, zum anderen können Neukunden ein sinkendes Rating als Signal verstehen und sich abwenden. Bisher sind die Versicherer sehr gut durch die Krise gekommen, so musste kein Versicherer gerettet werden. Das ist allerdings nur die halbe Wahrheit, denn die Rettung der Hypo Real Estate (HRE) hat neben den Banken vor allem den Versicherern genutzt. So sind Pfandbriefe und Staatsanleihen neben Immobiliendirektinvestitionen wichtige Renditebringer.
setzte einen Link auf diese Seite: