Stornoabschläge bei Lebensversicherungen in der Kritik

Verbraucherschützer erringen Sieg vor BGH

Eine weitere Schlacht geht an die Verbraucherschützer um Edda Castelló von der Verbraucherzentrale Hamburg. Nun hat der Bundesgerichtshof (BGH) in einem neuen Urteil (AZ IV ZR 201/10) gegen die bei Versicherern übliche Praxis der Verrechnung von Vertriebs- und anderen Kosten bei Kündigung einer Police entschieden. Es ist nicht das erste Urteil dieser Art, bereits in vorigen Entscheidungen waren Klauseln angegriffen worden, bei denen der Versicherungsnehmer aufgrund der Stornoklauseln keinen oder nur einen sehr geringen Rückkaufswert bei Kündigung erhielten. Dennoch bewerten die Verbraucherschützer dieses Urteil als sehr wichtig, da nun in weiteren Verfahren gegen andere Versicherer diese Rechtsprechung gefestigt werden dürfte.

Für Millionen Versicherungskunden gehen die Verbraucherschützer von Nachzahlungen der Versicherer aus. Die Verbraucherzentrale Hamburg hat ein Musterschreiben zur Anmeldung von Ansprüchen erstellt, da diese Ansprüche nicht automatisch vom Versicherer berücksichtigt werden, sondern von den Versicherungsnehmern angemeldet werden müssen.
Einmal mehr zeigt sich in diesem Urteil, dass die Verluste bei Kündigung einer Kapitallebens- oder privaten Rentenpolice ein enormes Ausmaß annehmen können. Verbraucher sollten daher Alternativen vor einer Kündigung prüfen. Geht es nur um einen vorübergehenden Liquiditätsbedarf kann man z. B. vor einer Kündigung der Police, die Beleihung prüfen.

Besonders günstige Konditionen für eine Beleihung bieten unabhängige Anbieter, da auch hier die Versicherer oftmals nur teure Konditionen anbieten. So ist bei unabhängigen Anbietern bereits eine Beleihung ab einem Effektivzins von 4,10 Prozent p.a. möglich. Außerdem bieten unabhängige Anbieter im Gegensatz zu Versicherern Festzinskonditionen an.

 
Günstige Policendarlehen für Kapitallebens- und private Rentenpolicen hier berechnen.